Wie kann ich meine Gitarre verstärken? (30. November 2014)

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Single-Coil

Humbucker

Piezzo-Bridge


Bei den Akustischen Gitarren (Info) wird durch das Schwingen der Stahl- oder Nylonsaiten (verstärkt durch ganz verschieden gebaute Resonanzkörper) ein Ton erzeugt. Dieser Schalldruck wandert durch die Luft bis in unsere Ohren, zu unseren Trommelfellen, wo wir hören. Oder auch bis zur Membran eines Mikrofons, sodass wir aufnehmen und verstärken können.

Aber auch eine elektrische Tonabnahme direkt an der Gitarre ist hier möglich: In der Stegfräsung, unter dem Steg, auf dem die schwingenden Saiten aufliegen, quasi auf der Decke der Gitarre liegt wie ein schmales Bändchen, ein von aussen nicht sichtbarer Piezzo-Tonabnehmer. Ein besonderer Kristall produziert hier beim Schwingen einen schwachen, elektrischen Strom. Der wird oft schon an der Gitarre vorverstärkt (im sichtbaren Preamp in der Zarge, oft mit Equalizer (Info)). So ist das Signal nicht mehr ganz so brummanfällig auf seinem Weg via Kabel zum Verstärker (Amplifier, Amp), vorbei an elektromagnetischen Störeinflüssen wie Stromkabeln etc.

Der Piezzo klingt eher grell, fast metallisch, setzt sich bei den restlichen Instrumenten im Orchester so aber ganz gut durch.

Oft trifft man auch den ähnlichen B-Band-Abnehmer, der viel wärmer, bassiger, akustischer(?) tönt.

In selteneren Fällen trifft man auf Gitarren wie die La Patrie Hybrid (Info), die als Nylonsaiten-Gitarre ganz aufwändig mit einem Unter-Steg-Piezzo UND einem im Korpus montierten Kondenser-Mikrofon ausgerüstet ist. Beide Sounds können einzeln oder kombiniert benutzt werden.

Durch das Benutzen des Equalizers kannst Du den Klang Deiner Gitarre (aus dem Amp) stark variieren, den Charakter so dem aktuellen Einsatz anpassen und nicht zuletzt Feedback-Problemen vorbeugen. Der Volumenregler sollte zu 3/4 offen sein. Du hast immer noch Reserven.

Einige Beispiele:


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Blues Lees Tipp:

„Meine Gitarre gibt kein regelmässiges Signal ab“ oder

„der Tuner funktioniert nicht richtig“:

– kontrolliere immer zuerst, ob die Batterie noch Saft hat!

– wie wir ja jetzt wissen liegt in der Ausfräsung unter dem Steg, wo die Saiten darüberspannen, der Piezzo-Tonabnehmer, ein kleines Bändelchen. Wenn nun dieser Steg z.B. durch das Stimmen (die Saiten "wandern" dabei ja etwas darüber) etwas verschoben wird und nicht mehr ganz senkrecht oder nicht mehr überall gleich stark auf den Tonabnehmer presst, kann es passieren, dass nicht mehr alle Saiten gleich stark tönen und der eingebaute Tuner nicht mehr genügend Signal bekommt. Wir sprechen dabei vom (vielleicht nicht mal) Zehntelmillimeter-Bereich.

Da kannst den Steg leicht hin und her drücken. Das könnte helfen, dass er wieder in optimaler Lage steht und das Signal wieder stimmt.


Bei den Elektrischen Gitarren (Info) bewegen sich immer Stahlsaiten im Magnetfeld der Magnetspule des Tonabnehmers oder PickUps (PU), der direkt unter den Saiten liegt. So entsteht eine kleine Spannung, eine Art „elektrische Form der Saitenschwingung“, die durch den Verstärker richtig laut werden kann. Dabei gibt es zwei charakteristisch verschiedene Arten von PickUps, die beide Vor- und Nachteile haben:

Sogenannte „Single-Coils“ (SC) (mit nur einer Spule) klingen hell, klar, knackig, was oft erwünscht ist. Sie sind sehr dynamisch und lassen ein extrem nuanciertes Spiel zu. Aber sie sind leider sehr störanfällig für Einwirkungen von aussen (Radio- und Handywellen, Amps, elektrische Leitungen etc.) und brummen.

„Humbucker“ (HB) (mit zwei Spulen, quasi zwei SC) sind nicht so störanfällig, klingen dafür aber dumpfer, mittiger, was ja auch oft erwünscht ist. Vor allem bei Rock u. ä. bringen sie einfach breiteren, fetteren Sound, auch wenn ein bisschen von der Dynamik verloren geht.

Oft wird eine Mischung dieser einzelnen PUs mittels Mehrwegumschalthebel eingesetzt.

Für Anfänger lohnt es sich, ein Modell mit einer Kombination beider PU-Typen zu wählen, um in der ganzen Soundpalette experimentieren zu können. Die Vintage V6HB-BK bietet die ideale SingleCoil-SingleCoil-Humbucker-Kombination.


Bei besonderen Gitarren findet man die Möglichkeit, sowohl Magnet- wie auch Piezzo-PUs (oder sogar eine gleichzeitige Kombination) einzusetzen. Mal „elektrisch“, mal „akustisch“, ohne das Instrument wechseln zu müssen. Oder eben die Kombination breiten E-Sounds mit etwas Biss des Piezzos. Bei zwei getrennten Ausgängen womöglich noch gleichzeitig aus zwei verschiedenen Amps …

(die schöne Godin Solidac oben auf dem Bild kann‘s!)


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